Selbstgespräch.
An einer Gassenwand passiert Geschehen. Am andern Ende steht ein Zeuge: Du. Und Du könntest noch so lang dort stehen. Und Du schautest noch so lange zu.
Es sitzt ein Kater dort bei seiner Katze und er zwickt sie zärtlich in das Ohr. Und dem Mond wächst wieder eine Glatze. Und er kommt sich fehl am Platze vor.
Die Sterne sehen etwas aus wie Masern. Oder Sommersprossen. Oder Gänsehaut. Die Luft beginnt, von Kühle zu zerfasern. Und die Katze gähnt. Und er miaut.
Und dann hörst Du noch ein leises Pfeifen. Der Wind weht heute Abend längsgestreift. Was das heißt, ist schwierig zu begreifen. Festzuhalten bleibt zuletzt: er pfeift.
Und Du senkst den Blick in Richtung Boden. (Daß Du ihn senkst, bemerkst Du vorerst nicht.) In einer Pfütze glitzern die Dioden der Leuchtreklamen und Laternenlicht.
Du siehst Gedanken Deinen Blick verwischen. Zum Beispiel den: Wie kamst Du erst hierher? Wie geht es weiter? Und: Was ist dazwischen? Die letzte Frage ist besonders schwer.
Früher spielten hier sehr fremde Jungen. Und sehr Fremde schauten dabei zu. Was nicht mehr ist, sind nun Erinnerungen. Nur die Gasse blieb noch. Na, und Du.
Und der Wind löst Dich von den Gedanken. Und die Luft geht in der Kälte auf. Und Du hörst die beiden Tiere zanken. Und das alles nimmst Du gern in Kauf.
Die Zeit winkt Dir mit seltsamen Gebärden. Und sie ist mit jedem Blinzeln blind. Du weißt nicht, wie und ob die Dinge werden. Und weißt auch gar nicht, wie und ob sie sind.
Und Du tatest weiter nichts als schweigen. Schweigend kamst Du. Schweigend bliebst Du dort. Und Du siehst das Haupt den Kater neigen. Und nickst ihm zu. Und gehst. Und schweigst noch fort.
_________________ every so often we like to steal to the land of what-might-have-been. but that doesn't soften the ache wie feel when reality sets back in. Valion | deviantART
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