Wild ARMs
System: Playstation/2
Entwickler: Media Vision
Publisher: Sony
Veröffentlichung: 1996/1997
Format: 1 CD
Spieler: 1 Spieler
~Features~:
[Werbetext der Schachtel übersetzt]
•SUCHE UND FINDE die Kräfte der Golems, ELWs, ARMs, mystischen Waffen und mehr.
•BEGEGNE UND ÜBERLEBE Fallen wie Bodenstacheln, verschwindende Brücken und fallende Böden.
•ENTDECKE eine interaktive Welt durch Bombenzünden, Schalterbetätigen und Gegenständewerfen.
•3D KAMPF mit animierten polygon Monstern und Zaubern aus mehreren Ansichten.
•KREIERE mächtige Elementarmagie durch Experimentieren und Entdeckung.
•KONTROLLIERE den Kampf mit Auto-Kampf Befehlen und dem „New Force“-System.
•KALIBRIERE Konrollfunktionen, Kamerawinkel, Cursorpositionen und mehr. Sonderoptionen beeinhalten ein auf Icons basierendes Interface und ein Hilfemenü.
~STORY~:
„In der Welt von Filgaia treffen drei Menschen, welche nicht unterschiedlicher sein könnten, zusammen, um ihrem Schicksal entgegenzutreten.
...Rudy, ein sogenannter „Dream Chaser“ (Traumjäger), lebte ein glückliches, normales Leben in seiner Heimat „Surf“, doch eines Tages ging ein Kind aus dem Dorf in die verbotene Höhle, in welcher sich gefangene Monster befanden. So fand sich Rudy dazu berufen, das Kind zurück zu bringen, was ihm auch gelang, dabei jedoch ließ Rudy die Monster aus der Höhle frei und er wurde aus dem Dorf verbannt, woraufhin er sich auf die Suche nach seiner Vergangenheit begab und schon bald seinem Schicksal entgegentreten sollte...
...Jack ist ein mehr als glücklicher Schatzjäger, er denkt er hätte ein Schnäppchen mit der Information, dass hier eine alte Ruine sei, gemacht, als er jemanden dafür bezahlte – sein Wegbegleiter und Helfer, ein mausähnliches Wesen namens Hanpan, welches Sprechen, sowie Denken kann, hingegen klärt ihn auf, dass diese Ruine bekannt sei, und nichts besonderes jemals gefunden wurde. Dennoch versucht Jack sein Glück, und findet Anhaltspunkte auf einen riesigen Schatz – er findet ein Relikt der alten Rasse „Elw“, eine Hologrammnachricht, welche ihm weist, sich nach Adlehyde zu begeben, was ebenso ihn auf eine längere und größere Reise geleiten wird, als er sich je vorgestellt hat.
...Prinzessin Cecilia wird von Träumen geplagt, in welchen sie von einem Schatten gerufen wird, immer und immer wieder, doch nie werden ihre Fragen beantwortet. Erneut hatte sie diesen Traum, erneut, wie etliche Male, hört sie die Worte, doch dann wacht sie auf, und findet sich im Klassenraum der Curan Abbey (Abtei) wieder, wo sie darauf hingewiesen wird, dass sie heute nach Adlehyde - ihre Heimat - zurückkehren muss, schließlich ist es ihr 17. Geburtstag und somit ihr Absolvierungstag. Ebenso fängt sie Informationen über die geheime Bibliothek auf, welche sie prompt aufsucht, und endlich den Körper der Stimme aus ihren Träumen sieht, sie bekommt einige Antworten, so sei sie „Die Unschuldige“, die „Schamanenprinzessin“, und auserwählt Filgaia zu retten, was jedoch wiederum mehr Fragen aufwirft.
...Wie ihr aufgetragen, begibt sie sich nach Adlehyde, und gerät in einen Schwall von Archeologen, welcher ihr Interesse weckt. Cecilia bietet Professor Emma, die ihr von archeologischen Ausgrabungen in Lolithia’s Tomb („Lolithias Grab(-mal)“. Lolithia ist ein „Golem“.) berichtet, ihre Dienste für 500G an. Cecilia trifft nun auch auf Jack und Rudy, da sie ebenfalls Interesse an den Ausgrabungen zeigen, und so stürzen sie sich in ein langes Abenteuer, welches ihnen aufträgt, Filgaia mit der Macht, welche sie besitzen, zu retten.“
...Wild ARMs basiert auf einer sehr einfachen Geschichte, dem Konflikt zwischen Gut und Böse, den Auserwählten, welche die Welt retten müssen, und den Bösen, welche sie zu zerstören gedenken. Die Motivation der Bösen, den Quarter Knights, ist sehr erbärmlich, sie werden von dem Monster, welches sie erwecken, um ihre Ziele zu erreichen, übermannt, ausgenutzt und ersetzt, doch scheinbar macht dies ihnen nichts aus, sie akzeptieren dies, und obwohl sie zu Beginn gegen diesen Plan sind, führen sie ihn später vehement aus, obwohl sie nicht mehr kontrolliert werden. So sind diese Wesen eher Marionetten, als Charaktere. Hingegen handeln zumindest die Protagonisten überlegt und haben eine mehr oder wenige interessante, doch nicht komplexe Vergangenheit, aber handeln mit Verstand. Andere Charaktere, welche storyrelevant sind, besitzen einen Charakter, doch es gibt vielleicht an die acht storyrelevante Charaktere, was sehr wenig ist.
...Die Dialoge sind nicht herausragend, doch haben Sinn, teilweise wollen sie auch „lehren“, was manchmal eher misslungen klingt, oder an eine Zeichentrickserie für Kinder erinnert, in welcher alle Freunde sein sollen. Dennoch wird die Dramatik stellenweise gut präsentiert, da ebenso gelungene Dialoge existieren.
...Die restliche Präsentation der Story ist leider etwas schlecht, da man oftmals orientierungslos ist, und die Zusammenhänge manchmal nicht bestehen; so springt man teilweise kapitelartig von Szenario A zu B, ohne zu wissen warum.
...So ein Beispiel: Lange Zeit verfolgt man primär einen Feind, dann springt man zu dem nächsten, aber dies zeugt nur davon, dass diese Partei ziemlich erbärmlich ist, weil sie sich immer nur auf eine einzige Person fixieren um ihre Pläne auszuführen, was jeglicher Logik entbehrt.
~GRAPHICS~:
Die Grafiken ausserhalb des Kampfes sind einfache 2D-Grafiken, ähnlich wie die des SNES, doch detailgetreuer. Die Umgebungen wie Dungeons oder Städte an sich sind nicht sehr abwechslungsreich oder detailvoll, denn meistens sieht ein Dungeon aus wie der andere, bloß anders gefärbt, so gibt es Gewölbe, Höhlen, Schlösser oder futuristische Anlagen, wobei letztere und die Schlösser die einzigen Sets in verschiedenen Designs sind. Die Städte gleichen sich stark, denn meistens sind nur die Farbtöne etwas anders, oder gar einfach die Dächer umgefärbt. So wirken vielleicht die Grafiken an sich schön, doch wenn man konstant das Gleiche sieht, wird es auf die Dauer langweilig.
Genauso wenige Charaktere gibt es, NPCs sehen großteils gleich aus, so gibt es zu jeder Altersstufe und jedem Geschlecht jeweils zwei bis drei Personen. Die Kampfhintergründe sind teilweise ohne jegliche Ausstrahlung und wirken vorallem bei den Kämpfen in Dimensionsspalten oder ähnlichem sehr konfus oder hässlich. Die Charaktere und Monster wirken für damalige Verhältnisse meiner Meinung nach gut, auch wenn es stellenweise Texturfehler gibt, zudem kommt, dass die Animationen nicht gut sind. Zauber sehen beinahe alle gleich aus, auch wenn die Zauber sehr schöne Lichtwürfe geben, ist es öde, einen Zauber hundert mal in verschiedenen Farben zu sehen. Hier sind wir auch schon bei den Beschwörungen, welche nicht minder sterril oder hässlich wirken. Sie sind KEINESFALLS besonders oder hübsch, die Animationen sind steif, die Effekt sind schlecht – nunja, wenigstens nehmen sie keine Stunden in Anspruch.
...Das Design der Menüs hingegen ist frei wählbar, standardmäßig hat man schöne, angepasste Farben, das Kampfmenü ist schlicht, dafür aber übersehbar, die meisten Icons sind gut, sonstige Menüs, wie auch die Textbox sind einheitlich.
...Somit kann Wild ARMs graphisch kaum trumphen, für jeden, welcher sich auf diesen Faktor spezialisiert und festsetzt empfehle ich das Spiel nicht.
Achtung, Link kopieren, in die Addressleiste des Browsers einfügen und bestätigen!
http://www.rpgamer.com/games/wa/wa/grap ... en/wa1.jpg
Jack and Hanpan featuring ELW-Technology. (Quelle:
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Jack infiltriert Rudy’s Heimat Surf. (Ja, sobald man zu Dritt reist, darf Rudy seltsamerweise wieder in das Dorf. – Quelle:
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Curan Abbey mit schlechter Qualität. (Quelle:
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4 EXP! Das ist verdammt viel! Scheint ein früher Shot zu sein. (Quelle:
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Diablo. Einer der ersten Bossgegner. Wie sehen dann spätere Gegner aus!? Harmloser, ja. (Quelle:
http://www.rpgamer.com)
Man möge mir die Qualität verzeihen, aber anständige Screenshots von einem alten PSX-Spiel findet man nicht leicht.
~Musik & Sound~:
Der Soundtrack von Akihiko Shimizu ist ein wunderschönes Werk. Die Melodien, welche zu vielen Teilen Westernatmosphäre ausstrahlen, doch auch die anderen vielen Themes sind meiner Meinung nach wunderschön und gelungen. Sie untermalen die etlichen Sequenzen sehr gut, was man schon in der Intro-Sequenz sieht, die Musik untermalt die Atmosphäre und Szenarie einfach phantastisch.
Die Musik stört niemals, die Töne halten sich immer in einem paßendem Maße, und werden nie zu aufdringlich eingesetzt. Zudem sieht man, dass viele Leute als Musikanten eingestellt worden, um die einzelnen Stücke zu spielen, von Perkussionsinstrumenten über Flöten zu Geigen oder Gitarren hat man für alles ein paar Spezialisten angestellt, so sieht man, dass die Musik mit sehr viel Aufwand und Detail komponiert wurde.
...Die Soundeffekte hingegen wirken enorm oft übertrieben, piepsend und aufdringlich, am liebsten würde man sie in diversen Szenen oder bei Attacken im Kampfsystem ausstellen, sie wirken teilweise ebenso wenig realistisch und passen selten wirklich gut zu dem Effekt oder dem Angriff, so ist auch das Geräusch, wenn man gegen eine Wand prallt, einen Hang herunter springt oder ein Fass anrempelt zu extrem, und bei Ersterem und Letzterem unrealistischerweise beinahe identisch.
~GAMEPLAY~:
Wild ARMs hat seinen eigenen Charme, das Spiel hat seine eigene Ausstrahlung, was wohl zum Teil auch am Gameplay liegt. Die ganze Steuerung ist schlicht, die Menüs bestehen nicht aus hundert weiteren Untermenüs, die Kampfsteuerung ist leicht überschaubar und ähnlich wie in z.B. Lufia. Das ganze Spiel läuft abgesehen von einigen Animationen flüssig, man kann sich gut bewegen und die Ausstrahlung macht das Spiel wesentlich angenehmer. Durch die schnelle, angenehme Art des Spieles wird man nie lange an einer Szene gehalten und hat schnell wieder die Möglichkeit ein Rätsel zur Abwechslung zu den Kämpfen zu lösen, was einen von der nicht überragenden Grafik oder Story wegsehen lässt.
...Frustrierend jedoch ist das häufige Herumirren ohne Anhaltspunkte, man weiss nicht wohin, man weiss nicht, wie man darauf kommen soll, gerade zu Ort XY zu gehen, so verzweifelt man recht schnell und könnte zu einem Walkthrough greifen wollen.
Doch Balancing ist in Wild ARMs das Letzte, was realistisch ist. Bossgegner pendeln mit der Schwierigkeit hin und her, so, dass der letzte Boss für mich kein Problem war, die davor jedoch schon – etwas. Man bekommt später viel zu einfach Level UPs und übermächtige Gegenstände, es gibt Goat Dolls (Ziegenpuppen), welche den Spieler beim Tode wiederbeleben, wodurch man ziemlich schwer besiegbar bist (Geld bekommt man schon relativ leicht, so kann man sich später eben 99 davon kaufen.).
So gibt es auch Monster, welche man mit einem Zauber, gegen den sie allergisch sind, niederstrecken kann und 8.000 Erfahrungspunkte geben, oder Endgegner, welche ewiglange dauern, und 6.000 Erfahrungspunkte und etwas mehr Goldstücke geben.
In einer Arena kann man sich im späteren Verlauf schnell einige „Lucky Cards“ aneignen, welche das Erhalten von Erfahrungspunkten in einem Kampf verdoppeln, Powergaming! Das Balancing ist einfach nicht gelungen, was das Spiel teilweise frustrierender gestaltet.
...Dagegen hat man im späteren Verlauf viel Bewegungsfreiheit und es gibt neben den einfachen Geheimnissen auch die eine oder andere Sidequest-Beschäftigung, was das Spiel erholsamer macht.
...Entgegen allem hat das Spiel leider nur 20 Stunden Spielzeit – sofern man weiss, wohin man sich begeben muss -, wenn man es ohne Geheimnisse oder Aufstufung spielt, was aber vor der 10-CD-Ära nicht unbedingt wenig war. Mit den Geheimnissen, welche man in dem Spiel finden kann, nimmt das Spiel sicher 30 Stunden in Anspruch.
~SONSTIGES~:
Wild ARMs hat wie erwähnt etliche Seitenbeschäftigungen, man kann sich länger mit dem Spiel aufhalten, und es gibt ab und zu sogar ein Minigame – leider kann man das Adlehyde-Festival nicht immer besuchen, um dort einige Minispiele zu absolvieren.
Die Ausstrahlung des Spiels ist meiner Meinung nach gut, die Grafik ist zumindest harmonisch und die Musik untermalt dies gut, durch das angenehme Gameplay bekommt das Spiel seine eigene Note, wie man es leider selten erlebt.
...Die Wiederspielbarkeit von Wild ARMs scheint mir doch eher gering zu sein, wenn man einmal alle Geheimnisse gefunden hat und bereits Level 60 war, aber wenn man das Spiel nur durchflogen hat, um das Ende zu sehen, dann schätze ich, werden sich einige Personen mit ihrem Ehrgeiz ans Herz fassen und die Welt von Filgaia richtig durchkämmen.
~FAZIT~:
Trotz vieler Kritikpunkte habe ich dem Spiel nicht abgesagt, nein, ich habe es sogar gemocht. Man hat einiges an Bewegungsfreiheit, man hat die eigene, schöne Ausstrahlung und Atmosphäre, einen tollen Soundtrack, und auch eine angenehme Umsetzung. Das Spiel ist für eine Abwechslung sicher gelungen, die Story ist zwar nicht mitreissend, oder komplex, zieht einen aber nicht sinnlos hinterher, wie es doch manchmal in anderen Spielen der Fall ist. Die Grafik ist eine Sache für sich, der Stil kann einem ebenso völlig absagen, die Chubby-Charaktere des Kampfes können auch zu dem Entschluss führen, das Spiel nicht mehr anzufassen, doch letztendlich war es für mich eine schöne Beschäftigung für 30 Stunden, und der Preis von ca. 15€ war dann für mich persönlich berechtigt.
~Links & Stuff~:
http://www.rpgamer.com - Screenshots, Reviews, Walkthrough, Artwork
http://www.us.playstation.com/games.aspx?id=SCUS-94608 - Sony-Wild ARMs-Site
Comment: Das Spiel ist 7+ Jahre alt, so findet man kaum noch viele Informationen darüber, was mir leid tut, Links über gute Wild ARMs Sites kann man mir gerne per PM schicken, damit ich sie hier hereineditieren kann.